In Nacht und Eis. Die norwegische Polarexpedition 1893 - 1896 von Fridtjof Nansen mit 11 Abbildungen und 12 Zeichnungen von Willi Rinkart und 2 Kartenskizzen - gebunden oder broschiert

In der weißen Unendlichkeit der Polarwüste steht am Rande einer kleinen felsigen Insel eine eisverkrustete primitive Steinhütte, roh gefügt, mit Bärenfellen abgedeckt. Zwei Männer haben 8 Monate lang darin gehaust, in zerrissenen Kleidern, der ganzen Härte der arktischen Nacht fast schutzlos preisgegeben. Von erlegten Bären und Walrossen haben sie gelebt. Jetzt sind ihre Schlitten gepackt zur Reise durch Schnee und Eis nach Süden. - 3 Monate später jubelt ihnen Norwegen und die ganze Welt zu: Fridtjof Nansen und sein Begleiter Johansen, die verloren geglaubten, sind nach 3 Jahren aus der Arktis zurückgekehrt. Nansen war mit der berühmten "Fram" 1893 ins nördliche Polarmeer aufgebrochen. Er wollte das Schiff einfrieren und quer durch die Arktis möglichst nahe am Nordpol vorbei treiben lassen. Sibirisches Treibholz hatte diesen Weg schon genommen, darauf stützte Nansen seinen kühnen Plan. Dieser Plan stimmte, aber es zeigte sich, daß die "Fram" ein gutes Stück südlich des Pols vorbeitrieb. Nansen verließ daher das Schiff und versuchte mit Hundeschlitten den Nordpol zu erreichen. Nach unsäglichen Mühen zwangen ihn und seinen Begleiter schlimmstes Packeis und gnadenlose Witterung, nachdem die meisten Hunde hatten getötet werden müssen, auf 86° 14' nördlicher Breite zur Umkehr. Sie waren dem Pol näher gekommen als jemals vor ihnen ein Mensch. Es war eine der großen Pioniertaten der Entdeckung. Nansen hatte gewußt, daß er auf viele Monate, vielleicht Jahre keine Verbindung mit der Heimat haben würde. Es gab keine Flugzeuge mit Nachschubbomben an Fallschirmen, keinen Kurzwellensender. Es war ein echtes, großes Wagnis. Wie lebt das große Abenteuer in Nansens fesselndem Bericht noch heute! Und wie schlicht und bescheiden, wie menschlich ist dies Buch, das längst zu den klassischen Werken der Entdeckungen gehört.