AM ANFANG WAR DAS WORT. Theorie- und wissenschaftsgeschichtliche Elemente frühneuzeitlichen Sprachbewusstseins (ISBN: 3050023228) - gebunden oder broschiert

Die im Spannungsfeld von Linguistik, Philosophie/Theologie und Wissenschaftsgeschichte angesiedelte Studie untersucht Vorstellungen über Sprache und Sprachwissenschaft in der frühen Neuzeit (ca. 1450-1700). In philosophisch-theologischer Perspektive wird besonders auf spiritualistische Zirkel und Positionen abgehoben (u.a. "Schöpfung aus dem Wort", "Signaturenlehre", "Sprachmagie", "Engelspracht"), in linguistischer Perspektive auf den Argumentationszusammenhang lexikographisch orientierter Wörterbuchprojekte (u.a. Gesner, Bibliander, Hutter, Comenius, "harmonia linguarum"-Lehre). Ein Ergebnis der Arbeit besteht in dem ausführlich durch Quellen gestützten Nachweis, daß das damalige Nachdenken über Sprache auf vielen verschiedenen Reflexionsebenen als Versuch verstanden werden kann, die mutmaßlich verderblichen Folgen des babylonischen Turmbaus zu mildern, ja sogar zu revidieren: Ziel war die heilsorientierte (Wieder-)Herstellung einer einheitlichen menschlichen Sprach- und Kommunikationsfähigkeit. Ein Großteil des Quellenmaterials wird zum ersten Mal in dieser Sichtweise aufgearbeitet und interpretiert.