Leasing tut's auch! oder warum ich nicht mehr heirate - gebrauchtes Buch

Vibratorkauf - Wenn wir schon mal dabei sind, möchte ich noch eine schlimme Geschichte aus meiner Ehe erzählen. Irgendwann nach einem sexuell ziemlich frustrierenden halben Jahr mit wenig Verkehr kam meine Frau an und meinte, sie hätte gerne mal einen Vibrator. Am Anfang war ich natürlich ziemlich schockiert, aber dann dachte ich: Warum nicht? Ist ja eigentlich für mich auch eine Entlastung. Außerdem feste Partnerschaft ... Bei Singlefrauen ist das ja was anderes. Die können in der Regel keinen Vibrator benutzen, weil von dem Gesurre immer die Katzen angelockt werden. Jetzt war nur die Frage, wer kauft dieses Höllengerät? Und die Antwort war sehr schnell klar: Ich! Sie meinte, sie könne keine Vibrator kaufen, schließlich könnte sie dabei jemand sehen. Auf meine Bemerkung, dass mich dabei ja auch jemand sehen könnte, meinte sie nur, ich sei ja schließlich schuld, dass sie einen Vibrator bräuchte, und deswegen gelte das Verursacherprinzip.Ich also in einen Sexshop - das war lange vor unserer Latex-Aktion. Wenn Sie da zum erstenmal reingehen, verlieren sie umgehend den Glauben an die Menschheit. Erst mal zehn Kabinen aneinandergereiht. Aus der ersten Jaja'-Gestöhne, aus der zweiten Ohohoho'-Gestöhne, aus der dritten Määh'. Früher war so ein Vibratorkauf, glaube ich, viel angenehmer. da gab es den Vibrator nämlich bei Quelle. Damals hieß der noch Massagestab Bertram. Vielleicht kennen Sie noch dieses berühmte Bild auf S. 758, wo sich die Frau damit den Oberarm massiert. Ich muss sagen, als Jugendlicher hat das meine Vorstellung über die Lage der erogenen Zonen bei Frauen ziemlich durcheinander gebracht. Aber es war wenigstens dezent. Ich hingegen stand jetzt in diesem Laden vor diesem monströsen Vibratorregal, und ich sage Ihnen: Erschütternd! Allein die Größe der Geräte ... Ich glaube, da würde selbst ein Elefant nur noch mit dem Kopf schütteln. Manche auch mit so Riffeln und Stacheln, als wären sie zum Abflussreinigen gedacht. Ich wusste auch wirklich nicht, nach welchen Kriterien ich da jetzt auswählen sollte: Lautstärke, pH-Wert, kompostierbar ... Schließlich habe mich dann für das Modell Long Angel entschieden, ein Riesen-Brummer aus chinesischer Produktion, was an sich ja schon ein Widerspruch ist. Aber egal, denn ich hatte einen Riesenspaß mit der Gebrauchsanleitung. Da hieß es:'Häßlichen Glockwuns zu Erwerben von Angel, einem Hochleitungsvibator für einen mehr erfreulichen Ogasmus. Anwendung: Vibator verpacken Entnehmung. Stellen sicher, Battereien voll beladen und pus-minus in lichtige Lichtung. Nun dücken On-Salter', und da kommt jetzt mein Lieblingssatz: und fühlen das Geät vorschichtig in die Seide. Nach Beendigung des Ogasmus, Gerät entfernen. Keinesfalls in Seide liegen lassen. Andelfalls kein Garantieanspruch.'