Arnold ZWEIG:
Junge Frau von 1914 . Roman - Erstausgabe
1962, ISBN: 781bf519bcba4af2f0963ad996299a9e
Taschenbuch
[ED: Taschenbuch], [PU: Aufbau-Verlag], bb-Reihe
Nr. 123/124
Junge Frau von 1914 ist ein Roman des Schriftstellers Arnold Zweig. Er entstand 1931 und ist Teil des Romanzyklus Der große… Mehr…
[ED: Taschenbuch], [PU: Aufbau-Verlag], bb-Reihe
Nr. 123/124
Junge Frau von 1914 ist ein Roman des Schriftstellers Arnold Zweig. Er entstand 1931 und ist Teil des Romanzyklus Der große Krieg der weißen Männer über den Ersten Weltkrieg, der mit Der Streit um den Sergeanten Grischa begann und dessen weitere Teile Erziehung vor Verdun (1935), Einsetzung eines Königs (1937), Die Feuerpause (1954) und Die Zeit ist reif (1957) sind.
1970 wurde der Roman von der DEFA unter der Regie von Egon Günther verfilmt.
„… Eine Tochter aus gutem Hause und ein armer Schlucker, der Schriftsteller Werner Bertin, getrauen es sich, über gesellschaftliche Konventionen hinauszugehen. Leonore [sic!] Wahl hat den Mut, Bertins Geliebte zu werden und setzt die Heirat durch. Beide Gestalten, anständig gebildet, menschenfreundlich und weltoffen, erleben, wie eine Ordnung, die sie für heil halten – von einigen Schönheitsfehlern abgesehen – aus einer langen Friedenszeit scheinbar urplötzlich in einen Weltkrieg umschlägt. In diesem historischen Vorgehen läuft das Schicksal der zwei prächtigen Menschen ab, die zunächst falsch denken und darum falsch handeln. Sie befürworten in gutem Glauben einen schmutzigen Krieg. […] Harte Schläge und viel Nachdenken waren nötig, um den Wirklichkeitssinn von Leonore [sic!] und Bertin zu schärfen, damit sie überhaupt ahnen, wofür man sie abgerichtet hatte. Sie wollen, daß die imperialistische Metzelei ein Ende habe. Aber sie wissen kaum etwas über die Männer an den Schalthebeln der Macht….“
Der jüdische Student und Schriftsteller Werner Bertin wird im Frühjahr 1915 als Armierungssoldat in die Umgebung von Küstrin eingezogen. Seine Geliebte Lenore Wahl, Tochter eines jüdischen Bankiers, wird ungewollt schwanger. Da ihre Eltern eine eheliche Verbindung mit Bertin nicht billigen und aus Furcht, als ledige Mutter von der Gesellschaft stigmatisiert zu werden, lässt sie eine illegale Abtreibung vornehmen. Bertin lässt sich freiwillig an die Westfront versetzen. Zunächst dient er in Frankreich, später in Serbien, wo er die gegen das serbische Volk gerichtete Greuelpropaganda durchschaut. Sein Truppenteil wird nach Verdun versetzt. Lenore beginnt, als Lehrerin zu arbeiten. Um einen Kriegshelden in der Familie zu haben, stimmen Lenores Eltern einer Verlobung zu. Lenore will Bertin heiraten, auch, um ihm Heimaturlaub zu verschaffen. Ihr Vater Hugo Wahl ist mit der Heirat nicht einverstanden. Er steht inzwischen mit General Albert Schieffenzahn, dem Oberbefehlshaber Ost, in geschäftlichen Beziehungen, was der Familie ausreichend gesellschaftliches Ansehen verschafft. Gründe für die Ablehnung sind Bertins bescheidene soziale Verhältnisse und seine politischen Ansichten. Lenore setzt sich über seinen Widerstand hinweg und heiratet Bertin.
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Arnold Zweig (* 10. November 1887 in Glogau, Provinz Schlesien; † 26. November 1968 in Ost-Berlin) war ein deutscher Schriftsteller.
Arnold Zweig wurde als Sohn eines jüdischen, in der zionistischen Bewegung aktiven Sattlers geboren (er ist nicht verwandt mit Stefan Zweig). Nach dem Besuch der Oberrealschule zu Kattowitz nahm er 1907 das Studium der Germanistik, Philosophie, Psychologie, Kunstgeschichte und Nationalökonomie an der Universität Breslau auf. Später wechselte er nach München, Berlin, Göttingen, Rostock und Tübingen. Während dieser Zeit wurde er vom Neokantianismus und von Nietzsches Philosophie beeinflusst.
Sein literarisches Debüt war 1912 der Band Novellen um Claudia. 1915 erhielt er für die Tragödie Ritualmord in Ungarn den Kleist-Preis. 1915 wurde Zweig zum Militärdienst eingezogen. War er zuvor deutlich preußisch-national gesinnt, wandelte er sich unter dem Eindruck des Ersten Weltkriegs, wo er unter anderem in Serbien, Belgien und bei Verdun eingesetzt wurde, zum Pazifisten. Ab 1917 war Zweig Mitarbeiter der Presseabteilung des Oberbefehlshabers Ost, wo er für die Zensur zuständig war. Dort kam der säkulare Jude Zweig in Kontakt mit dem Ostjudentum, das bei ihm einen bleibenden Eindruck hinterließ.
1916 heiratete Zweig seine Cousine, die Malerin Beatrice Zweig. Aus der Ehe gingen der spätere Schweizer Psychiater Adam (* 1924) und Michael hervor.
Nach dem Ersten Weltkrieg ließ sich Zweig als freier Schriftsteller am Starnberger See nieder. Es entwickelte sich eine Freundschaft mit Lion Feuchtwanger und Sigmund Freud, dem er den Roman Einsetzung eines Königs widmete. In Essays, Theaterstücken und Kurzprosa gestaltete Zweig seine Kriegserlebnisse und seine Auseinandersetzung mit dem Judentum. Zweig bekannte sich nun zu einem humanistisch geprägten Sozialismus.
Für rechtsextreme und antisemitische Parteien wurde Zweig zum Feindbild. Als er 1923 an seinem Wohnort Starnberg Drohbriefe erhielt, zog die Familie nach Berlin. Dort arbeitete Zweig als Redakteur für die Jüdische Rundschau. Der Kontakt zu Martin Buber, der bereits während des Krieges begann, führte Zweig in die Nähe des Zionismus, dem er in den folgenden Jahren eng verbunden blieb. An der Gründung der Jüdisches Künstlertheater AG am 15. Februar 1923 beteiligte sich Arnold Zweig als Aktionär.
1927 erschien Zweigs bekanntestes Werk, der Roman Der Streit um den Sergeanten Grischa. Das Buch behandelt einen militärischen Justizmord gegen Ende des Ersten Weltkriegs. Der Roman, stilistisch zwischen Expressionismus und Neuer Sachlichkeit, gestaltet den Zusammenprall zwischen säkularisiertem Judentum und ostjüdischer Frömmigkeit, zwischen aufgeklärter preußischer Tradition und wilhelminischem Kadavergehorsam – vor dem Hintergrund des Zusammenbruchs des Kaiserreichs. Der Roman gehört zu dem Zyklus Der große Krieg der weißen Männer über den Ersten Weltkrieg, dessen weitere Teile Junge Frau von 1914 (1931), Erziehung vor Verdun (1935), Einsetzung eines Königs (1937), Die Feuerpause (1954) und Die Zeit ist reif (1957) sind.
1930–1931 ließ sich Zweig nach Plänen des Architekten Harry Rosenthal ein Atelierhaus in der Siedlung Eichkamp in Berlin-Charlottenburg, Kühler Weg 9, bauen, das heute unter Denkmalschutz steht.
Nach der Übernahme der Macht durch die Nationalsozialisten 1933 wurden Zweigs Bücher Opfer öffentlicher Bücherverbrennungen.
Zweig emigrierte zuerst in die Tschechoslowakei, dann in die Schweiz und schließlich nach Sanary-sur-Mer (Frankreich). Seine zionistische Einstellung führte ihn von dort weiter ins Exil nach Palästina, wo er sich 1934 in Haifa niederließ.
1936 wurde er aus Deutschland ausgebürgert, und sein Vermögen wurde beschlagnahmt.
In Haifa geriet er bald schon in Konflikt mit national-jüdischen Gruppen, die sowohl die deutsche wie auch die jiddische Sprache ablehnten – während Zweig in der deutschsprachigen Zeitschrift Orient publizierte. Die Situation führte so weit, dass für eine „Hebräisierung“ eintretende, anti-arabische Nationalisten einen Bombenanschlag auf die Redaktion des Orient ausführten – was zur Einstellung der Zeitschrift zwang. Bereits 1932, vor der Flucht ins Exil, hatte Zweig in seinem Roman De Vriendt kehrt heim eine ähnliche Situation geschildert; wie ein in Palästina lebender holländischer Jude durch einen neu einwandernden zionistisch orientierten Juden aus Osteuropa nach einer diffamierenden, zionistischen Pressekampagne ermordet wird, weil ersterer sich auf der Grundlage orthodoxen Judentums für Verständigung mit der arabischen Bevölkerung einsetzte. Der Roman bezieht sich auf reale Ereignisse aus dem Jahr 1924, als die Hagana in Jerusalem Jacob Israël de Haan ermordete.
Abgeschnitten von seinem literarischen Umfeld wurde Zweigs Existenz in Palästina auch wirtschaftlich unhaltbar. Über die Verbindung mit Feuchtwanger und anderen Linksintellektuellen engagierte sich Zweig während des Exils verstärkt für den Sozialismus, publizierte in antifaschistischen Publikationen wie der Neuen Weltbühne und der Deutschen Volkszeitung und wurde Ehrenvorsitzender der Gruppe Komitee Freies Deutschland. 1947 erschien der Roman Das Beil von Wandsbek, in dem Zweig psychologisch dicht und historisch stimmig die Anpassung kleiner Leute an den Nationalsozialismus gestaltete.
1948 kehrte Arnold Zweig aus dem Exil nach Ost-Berlin zurück. Als bekennender Sozialist wurde er in der Sowjetischen Besatzungszone und der späteren DDR geehrt. Zu Zweigs Anerkennung trug besonders bei, dass Georg Lukács sein Werk im Vergleich zur vermeintlich „dekadenten“ Moderne lobte und ihn in einen Traditionszusammenhang zu den Autoren des realistischen Romans des 19. Jahrhunderts stellte. Wegen seines Eintretens für den Sozialismus und die DDR fand Zweigs Werk für lange Jahre in der Bundesrepublik Deutschland kaum Anerkennung.
1949 wurde Arnold Zweig Mitglied des Weltfriedensrates und trat in dieser Funktion als Redner bei Kongressen in Paris und Warschau auf. 1951 wurde unter der Regie von Falk Harnack sein Roman Das Beil von Wandsbek in den DEFA-Studios verfilmt. Von 1949 bis 1967 war er Abgeordneter der Volkskammer der DDR, und 1950 wurde ihm der Nationalpreis der DDR 1. Klasse verliehen. Von 1950 bis 1953 war Zweig Präsident der Deutschen Akademie der Künste der DDR, danach ihr Ehrenpräsident. 1952 erhielt er von der Universität Leipzig den Ehrendoktortitel. Zweig war Gründungsmitglied (1956) der Pirckheimer-Gesellschaft beim Kulturbund der DDR. 1957 wurde er zum Präsidenten des Deutschen P.E.N.-Zentrums Ost und West (ab 1967: „P.E.N.-Zentrum DDR“) ernannt.
Im Laufe der sechziger Jahre zog sich Zweig, fast erblindet, aus gesundheitlichen Gründen aus der politischen und künstlerischen Öffentlichkeit zurück.
Arnold Zweig starb nach langer, schwerer Krankheit, kurz nach seinem 81. Geburtstag, am 26. November 1968 in Ost-Berlin. Auf der Trauerfeier, die am 2. Dezember 1968 im Deutschen Theater stattfand, sprachen Alexander Abusch, Boris Polewoi und Max Walter Schulz Worte des Gedenkens. Nach einem von vielen Menschen gesäumten Trauerzug fand auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof an der Chausseestraße die Beisetzung statt, bei der Konrad Wolf als Präsident der Akademie der Künste der DDR die Grabrede hielt.
Joop Huisken porträtierte 1963 in dem DEFA-Dokumentarfilm Arnold Zweig sein Leben und Werk.
(Quelle: Wikipedia)
Etwas unfrisches,
insgesamt akzeptabel gut erhaltenes Exemplar.
Mit Geschenkwidmung., DE, [SC: 2.40], deutliche Gebrauchsspuren, gewerbliches Angebot, Taschenbuchformat / 22 mm dick, 356, [GW: 250g], [PU: Berlin], 1. Auflage dieser Ausgabe, Banküberweisung, Internationaler Versand, [CT: Romane/Erzählungen / Politische Romane]<