Die Hüter des Grals. Roman. - Taschenbuch

Budoc, einst ein Gefährte Artus', hat sich in ein bretonisches Kloster zurückgezogen und denkt wehmütig an seinen mächtigen Freund zurück. Doch von Dauer wird sein eremitisches Dasein nicht sein. Auch der irische Pirat Eremon MacCaibre denkt oft an den Begründer der Tafelrunde, allerdings aus anderen Gründen: Er hat es auf den Heiligen Gral abgesehen, dem Artus damals die Einigung Albions verdankte. Bald zeichnet es sich ab, dass es hier nicht nur um die Eroberung einer Insel geht, sondern um die Auseinandersetzung zwischen konkurrierenden Religionen. Noch hat sich das Christentum nicht durchgesetzt, noch haben die Druiden großen Einfluss auf den Britischen Inseln.

Wie viele andere moderne Autoren beschreibt McCormack keine Traumwelt à la Malory und Tennyson, ganz im Gegenteil -- er legt Wert auf die realistische Schilderung des Lebens im so genannten "dunklen Zeitalter". Nicht edle Ritter und launische Elfen stehen im Mittelpunkt der Handlung, sondern raubeinige Krieger und die Menschen, die von ihnen beschützt oder ausgebeutet werden.

Anfangs wird der Fluss der Handlung noch etwas von den vielen Rückblenden gebremst. Doch bald entfaltet sich vor dem inneren Auge des Lesers ein fantastisches Panorama, in dem man sich nur allzu gerne verliert. Patrick McCormack verfügt über erzählerische Kraft, die er gezielt einzusetzen weiß. "Die Hüter des Grals zählt ohne Zweifel zu den besten Artus-Romen, die es gibt", urteilt das Fachmagazin Interzone. Dem ist nichts hinzuzfügen. --Felix Darwin